Diese Initiative baut auf der Überzeugung auf, dass durch Austausch und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei bessere Ansätze für die schulische und gesellschaftliche Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung erarbeitet und umgesetzt werden können. Sie ermöglicht den Aufbau eines deutsch-türkischen Netzwerks von Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern und anderen relevanten Akteuren. Diese stellen sich gegenseitig ihre Best-Practice Ansätze vor, lernen voneinander und entwickeln gemeinsam neue Methoden für die kulturelle und sprachliche Bildung. Ziele der Initiative sind:
Die im Projekt entwickelten Methoden und Outputs können in der Arbeit mit allen Kindern und Jugendlichen genutzt werden, wobei alle Inhalte darauf ausgelegt sind, die kommunikativen Fähigkeit von Kindern mit Fluchterfahrung zu stärken und zu verbessern.
"Wie können wir einen praxisnahen Beitrag zur besseren Integration von Kindern mit Fluchterfahrung leisten? Und wie muss dieser Beitrag aussehen, damit alle Kinder (mit und ohne Fluchterfahrung) davon profitieren?"
Das Netzwerk vereint unterschiedlichste Professionen und Entscheidungsträger auf nationaler und internationaler Ebene aus vier verschiedenen Regionen: dem Ruhrgebiet, Berlin, Istanbul und Gaziantep. In Workshops, Themengruppen, Projektbesichtigungen und Arbeitsaufenthalten haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, Erfahrungen und Ideen auszutauschen und gemeinsam innovative pädagogische Methoden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung zu entwickeln und in deutsch-türkischen Praxisprojekten umzusetzen.
Nach einer Pilotphase, in der die Methoden von den Projektteilnehmer*innen in der Praxis getestet werden, werden alle Materialien evaluiert, weiterentwickelt und finalisiert, sodass sie zum Projektende mit allen Interessent*innen und Fachkräften aus der Praxis geteilt werden können.
Über das Netzwerk hinaus möchte die Initiative auch die Öffentlichkeit für ihre Ziele sensibilisieren. Die pädagogischen Methoden und Erfahrungen aus diesen Projekten werden in Form von Unterrichtsbeispielen, Handbüchern, Publikationen, Anwendungen, Videos, etc. mit Pädagoginnen und Pädagogen sowie anderen wichtigen Interessengruppen geteilt. Ergebnis des Projektes ist ein Werkzeugkoffer mit modernsten Bildungsmethoden, welche die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit (und ohne) Fluchterfahrung in Deutschland und der Türkei verbessern sollen. Praktische Empfehlungen für die Umsetzung dieser Methoden werden ebenfalls bereitgestellt.
Das Projekt zielt auf eine Kerngruppe von Teilnehmenden mit und ohne Fluchterfahrung, welche Pädagog*innen, Künstler*innen sowie Aktivist*innen der Zivilgesellschaft aus Deutschland und der Türkei bilden. Die Teilnehmer*innen kommen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen, wie z.B. Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen, Wissenschaftler*innen von Universitäten, Psycholog*innen, Dramalehrer*innen, Musiker*innen und Musikwissenachaftler*innen.
Vom 14.-16.Juli 2017 fand in Essen die Auftaktveranstaltung in Form eines Kick-Off Workshops statt. Mehr als 30 Fachkräfte aus Deutschland und der Türkei konnten sich an diesem Wochenende kennenlernen, austauschen und eine Basis für eine Zusammenarbeit schaffen. Zum aktuellen Zeitpunkt haben sich fünf vorläufige Arbeitsgruppen gefunden, die sich seit September 2017 in Kleingruppen treffen und gemeinsam an Methoden arbeiten:
(Alle Namen der Arbeitsgruppen sind nur Arbeitstitel)
Das von der Stiftung Mercator geförderte Projekt wird über die zweijährige Projektlaufzeit von Anadolu Kültür und der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) umgesetzt.